OPS (Organisches Psychosyndrom) - auch Malerkrankheit genannt -
wird durch lang andauernde und vielfältige Aussetzung an
Lösungsmitteldämpfe wie z.B. Terpentinersatz verursacht.
Terpentinersatz dankt sein Fett lösendes Vermögen Bestandteilen
wie Benzen, Toluen und Xylen, sogenannte aromatische
Kohlenwasserstoffe. Diese Aromaten sind bei oraler Einnahme
gesundheitsschädlich, sie verdunsten schnell und sind dadurch
möglicherweise auch schädlich bei Einatmung. Ob ein Einatmen
tatsächlich OPS verursacht, ist allerdings von der Konzentration
abhängig.
Eine vor einigen Jahren in verschiedenen Berufsgruppen
durchgeführte Studie ergab, dass (Auto-) Lackierer, Teppichleger
und Maler bzw. Anstreicher einem großen Risiko aufgesetzt sind. Die
Lacke und Klebstoffe enthalten eine beträchtliche Konzentration an
Lösungsmitteln, die oft aggressiver als Terpentinersatz sind. Eine
Sprühkabine von Lackierern ist konstant mit einer hohen
Konzentration Dampf gefüllt. Teppichleger und Anstreicher befinden
sich lange Zeit in Räumen, in denen große Oberflächen behandelt
werden, und wo die Luft daher einen großen Anteil an Aromaten
enthält.
Im Vergleich dazu ist das Risiko für den Kunstmaler, der mit
Ölfarbe arbeitet, wesentlich geringer. Die Farbe selbst enthält
kein Lösungsmittel. Die geringe Menge an Terpentinersatz, mit der
man die Pinsel reinigt, steht in keinem Verhältnis zu den oben
genannten Mengen. Selbstverständlich ist es ratsam, den Arbeitsraum
(regelmäßig) zu lüften.
Übrigens ist nicht bewiesen, dass Terpentin (im Gegensatz zu
Terpentinersatz) zu einem Risiko, an OPS zu erkranken, beiträgt.
Die schädlichen Effekte von Terpentin betreffen eher Hautleiden und
Allergien, allerdings ist eine orale Einnahme einer Dosis von
120-180 ml sogar tödlich.